Mittwoch, 13. April 2005

Feinstaub schleppt Gifte in den Boden

Feinstaub schleppt Gifte in den Boden

Der in die Diskussion geratene Feinstaub birgt nicht nur Gefahren beim Einatmen, er schleppt auch in grossen Mengen Gifte in den Boden.
Feinstaub vergiftet auch den Boden / Keystone

Die Schadstoffe, etwa Krebs erregende Substanzen wie aromatische Kohlenwasserstoffe, hingen an den Russpartikeln fest, teilten Wissenschafter der Universität Tübingen mit.

Im Boden reicherten sich die langlebigen Substanzen an. Als Teil des EU-Umweltforschungsprojekts AquaTerra untersuchen die Tübinger Geowissenschaftler den Weg der Russpartikel.

Die Forscher befürchten, dass die Aufnahmekapazität des Bodens irgendwann erschöpft ist und die Gifte dann plötzlich in grosser Menge ausgewaschen werden. «So ähnlich war es in der Vergangenheit bei der Versauerung von Gewässern», sagte der Hydrogeochemiker Peter Grathwohl.

«Ein halbes Jahrhundert lang scheint es nicht viel auszumachen und plötzlich - in ein oder zwei Jahren - kippt das System um.» Bei komplexen Systemen wie dem Boden seien noch völlig unbekannte Dominoeffekte denkbar.

Die Konzentration der so genannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) im Boden sei heute zehn Mal höher als normal.

Quelle:
http://www.espace.ch/artikel_79659.html

Die rußige Debatte

Die rußige Debatte

Sind die Deutschen Umwelt-Weltmeister? Ja, vermuten die meisten! Stimmt aber leider nicht. Weltmeister im Autofahren können niemals Umwelt-Weltmeister sein!

Die aktuelle Feinstaub- und Dieselruß-Diskussion zeigt die unsichtbare Gefahr des deutschen Auto-Wahns. Andere Länder sind konsequenter. England hat in London die City-Maut eingeführt, Norwegen und Österreich in vielen Städten ebenfalls. In Italien und Griechenland sind Fahrverbote kein Tabu. Am tollsten treibt es in Deutschland Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. Die Feinstaub-Debatte, die nach EU-Berechnungen in Deutschland pro Jahr 65.000 Tote fordert, nennt Clemens "hysterisch" und fügt die Erkenntnis hinzu: "Das Land braucht Mobilität und keine Feinstaub-Diskussion." Wachstum, Wachstum über alles! Und am Schluss gibt es nur ein einziges Wachstum: Die Zahl der Feinstaub-Toten! Die primitiven Wachstums-Fetischisten sind endgültig am Ende.

Politiker wie Wolfgang Clement und Gerhard Schröder haben als Auto-Lobbyisten schlicht verdrängt, was spätestens seit 1999 erkennbar war. Damals hat die EU die Feinstaub-Richtlinie 1999/30/EG beschlossen. Aber seither haben die gesamte deutsche Politik, die deutschen Autobauer, aber auch die Diesel-Käufer geschlafen.

Ein Diesel gilt in Deutschland noch immer als ein umweltfreundliches Auto. Doch inzwischen wirbeln die kleinen Rußpartikel großen Diskussions-Staub auf. Nun wissen es endlich alle. Rußpartikel aus Diesel und Feinstäube können Krebs erzeugen und tödlich sein. Was tun? Am sinnvollsten und bürokratisch einfach wäre es, die Steuervergünstigungen für Diesel endlich zu streichen. Sie ist ökologisch und ökonomisch absurd.

Die City-Maut in London übertrifft alle Erwartungen: Der Autoverkehr ging um 30 Prozent zurück, ebenso die Staus. Die Zahl der Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln hat sich verdoppelt. Menschen und Tieren in London geht es besser. Jetzt will Stockholm das Londoner Beispiel nachahmen. Warum nicht München, Berlin, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt?

Gute Beispiele für eine moderne Verkehrspolitik in Deutschland bieten Freiburg und Münster oder Karlsruhe und Lemgo. In Freiburg und Münster wurden die Fahrradwege konsequent ausgebaut. Ergebnis: Bis zu 40 Prozent der Verkehrsteilnehmer fahren mit dem Fahrrad. Karlsruhe macht seit 20 Jahren eine vorbildliche Straßenbahnpolitik mit dem Ergebnis, dass es fast keine Staus in der Innenstadt gibt. Lemgo in Nordrhein-Westfalen hat den Anteil des Busfahrens in den neunziger Jahren verdreißigfacht. Niemand kann also behaupten, es gebe zu Stau und Gestank und zum Auto keine Alternativen. Autofahren ist heilbar. Immerhin: In Bayern wird als erstem deutschen Bundesland über Fahrverbote diskutiert.

Auf die Frage von Infratest: "Würden Sie Fahrverbote in der Stadt befürworten, damit der Grenzwert der EU-Richtlinie zum Feinstaub eingehalten werden kann?", sagten 68 Prozent der Deutschen "Ja" und 30 Prozent "Nein".

Quelle:
http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Umweltpolitik/6182.php

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Menü

Feinstaub (PM 10)

twoday.net

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Rußfilter: Deutsche Umwelthilfe...
Rußfilter: Deutsche Umwelthilfe fordert "echtes Beschleunigungsgesetz...
Gobsch - 11. Mai, 19:44
Wir können nicht warten
KOMMENTAR: Wir können nicht warten Die Wortwahl ist...
Gobsch - 3. Mai, 10:27
Deselschwein vorm Kanzleramt
Dieselschwein vorm Kanzleramt Hamburg/Berlin , 20.04.2005:...
Gobsch - 21. Apr, 09:59
Pingpong mit Feinstaub
Pingpong mit Feinstaub Leipzigs Verwaltung beginnt...
Gobsch - 21. Apr, 08:54
Annette Peters erforscht...
Annette Peters erforscht den Feinstaub Baden-Baden,.. .
Gobsch - 17. Apr, 09:12

Status

Online seit 6999 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Mai, 19:44

Credits


Annette Peters erforscht den Feinstaub
Automanager machen sich fein aus dem Staub
Dicke Luft - BUND droht mit Klagen gegen Staedte
Die russige Debatte
Dieselschwein vorm Kanzleramt
Diskussion um Feinstaub und Russfilter geraet immer mehr zur Farce
Drastische Reduktion der Feinstaub Emissionen durch Bio Ethanol
Dreckspatz Smart von Mercedes
Durch Feinstaub sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfaelle
email Schriftwechsel mit der Stadt Halle ueber Feinstaub
Erstmals Klage fuer saubere Luft Betroffene Buerger verklagen das Land Berlin wegen verfehlter Luftreinhaltepolitik
EU Richtlinie basiert nur auf groben Grenzwerten fuer Luftqualitaet
Fein und Feinststaeube Partikel mit grosser Wirkung
Feinstaeube eine ernste Gefahr fuer die Gesundheit
Feinstaeube waechst Winzige Partikel im Visier der Forschung
Feinstaub BUND stellt Luftreinhalteplan fuer Stuttgart vor
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren