Wir können nicht warten
KOMMENTAR: Wir können nicht warten
Die Wortwahl ist schon drastisch. „In Herne ist die Lebenserwartung im allgemeinen um fünf Jahre niedriger als in Bonn“, sagt die in diesen Tagen immer auch wahlkämpfende grüne Umweltministerin Bärbel Höhn. Sie bezieht sich dabei auf Ergebnisse einer Studie, deren erste Phase noch gar nicht offiziell abgeschlossen ist. Und alles wegen des Feinstaubs, über den vor einem Jahr noch kaum einer sprach.
Doch Wahlkampf hin oder her: Entscheidend ist nicht die Parole. Entscheidend ist, dass diese neue Untersuchung ein weiteres Mal zu belegen scheint, dass Feinstaub ein großes Gesundheitsproblem darstellt. Diesmal aber müssen wir nicht auf Daten der EU oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückgreifen, sondern können über Betroffene in unserer nächsten Umgebung sprechen.
Die Studie wird beim GSF-Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt erstellt, das Teil der Münchner Universität ist. Der dortige Experte Erich Wichmann hat schon vor Wochen immer wieder gemahnt, das Problem ernst zu nehmen. Schließlich sei die erhöhte Sterblichkeit durch Feinstaub längst erwiesen. Auch wenn das gelegentlich in Frage gestellt wird, so gilt doch hier ähnlich wie beim Klimaschutz: Wir können nicht warten, bis der letzte überzeugt ist. Hier wie dort würde Warten unnötige Opfer fordern - menschliche wie finanzielle, denn die volkswirtschaftlichen Kosten sind enorm.
Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Streitereien zwischen Bund und Ländern über die steuerliche Förderung von Dieselrußfiltern klein kariert. Wenn Wichmann Recht hat mit der Aussage, dass die „gesundheitlich bedeutsamen“ Staubpartikel „überwiegend aus dem Abgas von Dieselmotoren stammen“, dann heißt es: Handeln. Das gilt für die Politik wie für die Automobilindustrie und jeden Verkehrsteilnehmer. Dass man lange geschlafen hat, rechtfertigt nicht, nun erst ganz langsam aufzustehen.
Quelle:
http://www.rundschau-online.de
Die Wortwahl ist schon drastisch. „In Herne ist die Lebenserwartung im allgemeinen um fünf Jahre niedriger als in Bonn“, sagt die in diesen Tagen immer auch wahlkämpfende grüne Umweltministerin Bärbel Höhn. Sie bezieht sich dabei auf Ergebnisse einer Studie, deren erste Phase noch gar nicht offiziell abgeschlossen ist. Und alles wegen des Feinstaubs, über den vor einem Jahr noch kaum einer sprach.
Doch Wahlkampf hin oder her: Entscheidend ist nicht die Parole. Entscheidend ist, dass diese neue Untersuchung ein weiteres Mal zu belegen scheint, dass Feinstaub ein großes Gesundheitsproblem darstellt. Diesmal aber müssen wir nicht auf Daten der EU oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückgreifen, sondern können über Betroffene in unserer nächsten Umgebung sprechen.
Die Studie wird beim GSF-Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt erstellt, das Teil der Münchner Universität ist. Der dortige Experte Erich Wichmann hat schon vor Wochen immer wieder gemahnt, das Problem ernst zu nehmen. Schließlich sei die erhöhte Sterblichkeit durch Feinstaub längst erwiesen. Auch wenn das gelegentlich in Frage gestellt wird, so gilt doch hier ähnlich wie beim Klimaschutz: Wir können nicht warten, bis der letzte überzeugt ist. Hier wie dort würde Warten unnötige Opfer fordern - menschliche wie finanzielle, denn die volkswirtschaftlichen Kosten sind enorm.
Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Streitereien zwischen Bund und Ländern über die steuerliche Förderung von Dieselrußfiltern klein kariert. Wenn Wichmann Recht hat mit der Aussage, dass die „gesundheitlich bedeutsamen“ Staubpartikel „überwiegend aus dem Abgas von Dieselmotoren stammen“, dann heißt es: Handeln. Das gilt für die Politik wie für die Automobilindustrie und jeden Verkehrsteilnehmer. Dass man lange geschlafen hat, rechtfertigt nicht, nun erst ganz langsam aufzustehen.
Quelle:
http://www.rundschau-online.de
Gobsch - 3. Mai, 10:27